Die Brücke Ponte Vecchio in Florenz kann mit Sicherheit als eine der Hauptattraktionen der toskanischen Hauptstadt bezeichnet werden. Ihre Besonderheit liegt darin, dass die Brücke seit ihrer Errichtung, nämlich seit 1345, ihr Aussehen nicht verändert hat. Stellen Sie sich vor, Michelangelo ging einmal auf seinem Bürgersteig umher und suchte nach Figuren für seine berühmten Fresken. Und Botticellis Muse ist Simonetta Vespucci, deren wunderschönes Gesicht der Künstler, der in seiner Kreation "Die Geburt der Venus" verewigt wurde und auf der Brücke unterwegs war, sein Tempo beschleunigte, um nervige Fans loszuwerden ...
Die alte Brücke von Florenz. Geschichte der Schöpfung
"Alte Brücke" - so wird der Name der Brücke Ponte Vecchio aus dem Italienischen übersetzt. Und nicht, weil es das älteste in der Stadt ist.
Tatsache ist, dass schon lange vor dem Bau zwei Brücken an dieser Stelle standen: Die erste wurde in der Antike gebaut und überlebte die Bauherren sehr. Die schwere Überschwemmung des Flusses Arno im Jahr 1117 war der letzte Test für die antike römische Brücke, bei dem sie vollständig zerstört wurde.
"Alte Brücke" - so wird der Name der Brücke Ponte Vecchio aus dem Italienischen übersetzt
Die zweite Brücke, die bald an derselben Stelle errichtet wurde, hielt etwas mehr als zweihundert Jahre aus. Er erlitt jedoch das Schicksal seines Vorgängers: Die Brücke wurde 1333 durch rücksichtsloses Wasser abgerissen.
Während des Baus der dritten und letzten Brücke Ponte Vecchio musste sein Architekt hart arbeiten, damit das Bauwerk stark genug war und allen Wetterkatastrophen standhalten konnte. Und anscheinend war er erfolgreich.
Blick auf die Goldene Brücke und den Fluss Arno
Der Bau der Ponte Vecchio und seine Besonderheiten
Überraschenderweise wirkt die steinerne Drei-Bogen-Brücke Ponte Vecchio mit ihrer fast 700-jährigen Überlebenskraft gar nicht schwer, sondern im Gegenteil. Dem Architekten ist es gelungen, dem Gebäude eine Art Leichtigkeit zu verleihen, man könnte sogar von Eleganz sprechen.
Dies trotz der Tatsache, dass es neben seiner Hauptfunktion - Überqueren von einem Ufer des Arno zum anderen - viele Juweliergeschäfte und eine Kunstgalerie auf der Brücke gibt.
In der Mitte der Brücke befindet sich eine Aussichtsplattform mit einem schönen Blick auf den Fluss
Die Geschäfte, die sich zu beiden Seiten des Ponte Vecchio erstrecken, weichen in der Mitte einer Aussichtsplattform mit wunderschönem Blick auf den Fluss.
Es war einmal ein reger Handel mit Fleisch und es gab so viele Waren, dass die gesamte Länge der Brücke nicht ausreichte. Metzger mussten zusätzliche Anbauten "formen" und hängen immer noch an beiden Seiten der Brücke. Dann wurden die Fleischhändler buchstäblich von den "Goldschmieden" des Meisters verdrängt. Und im 17. Jahrhundert etablierte sich aufgrund der Fülle von Gold- und Silberschmuckgeschäften ein anderer Name für Ponte Vecchio in Florenz - die Goldene Brücke.
Kleine Dachfenster entlang des Vasari-Korridors
Vasari-Korridor: Edle Passage und Kunstgalerie
Der Vasari-Korridor, der heute die berühmte Kunstgalerie von Florenz beherbergt, wurde 1565 über den bestehenden Brückengebäuden fertiggestellt. Dies war der Befehl des Großherzogs von Toskana Cosimo I. Durch diesen Korridor konnten sich der Herzog und sein Gefolge frei vom Palazzo Vecchio zum Palazzo Pitti bewegen, d. H. Von dem Ort, an dem er arbeitete, zu dem Ort, an dem er lebte.
Es ist merkwürdig, dass es auf der gesamten Länge des Korridors kleine runde Fenster gibt, durch die der Herzog der Legende nach immer über die Situation in der Stadt informiert war und über die seine Untertanen sprachen.
Die Kunstgalerie des Vasari-Korridors enthält mehr als zweitausend Gemälde
Darüber hinaus gibt es auf einem der Korridorabschnitte Panoramafenster mit herrlichem Blick auf den Arno und die Santa Trinita-Brücke, die die Bürger für die eleganteste Brücke in Florenz halten.
Der Vasari-Korridor, oder besser gesagt die darin befindliche Kunstgalerie, beherbergt mehr als zweitausend Gemälde. Ihre Sammlung enthält unbezahlbare Kreationen römischer und neapolitanischer Meister, die im 16. und 17. Jahrhundert gearbeitet haben.
In der Galerie sind Selbstporträts von Rubens und Raphael, Velazquez und Vasari, Kustodiev und Kiprensky zu sehen. Die Werke großer italienischer Künstler und anderer weltberühmter Persönlichkeiten reichen vom Mittelalter bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Büste von Benvenuto Cellini und Liebesschlösser
Die Büste des berühmten italienischen Bildhauers, Malers, Musikers und Juweliers Benvenuto Cellini aus der Renaissance schmückt seit 1901 die Westseite der Ponte Vecchio in Florenz. Seine Statue "Perseus" mit dem abgetrennten Kopf der Gorgonenqualle in den Händen ist eines der berühmtesten Werke der Meisterin (sie ist auf dem Signoria-Platz zu sehen). Cellini hat übrigens etwa 9 Jahre an dieser Skulptur gearbeitet - von 1545 bis 1554.
Interessanterweise ist der Zaun, der die Büste von Benvenuto Cellini schützt, mit den heute so beliebten "Liebesschlössern" geschmückt, die ihre Ewigkeit symbolisieren.
Gerüchten zufolge gehört die Idee, ein Schloss an den Zaun einer Büste eines berühmten Bildhauers zu hängen, dem Besitzer des Schlossladens. Jetzt boomt sein Geschäft, vor allem, wenn man bedenkt, dass sich das Geschäft direkt an der Brücke befindet.
Auf der Westseite der Brücke ist eine Büste von Benvenuto Cellini angebracht
Alles wäre in Ordnung, aber nur die Behörden sind kategorisch gegen das Aufhängen von Schlössern an historischen Werten. Hier werden regelmäßig Tausende von Schlössern und mit einem Schlüssel verschlossenen Schlössern entfernt, die nicht nur den Zaun, sondern auch die Brücke selbst erheblich beschädigen. Das Einzige, was sich in diesem Fall auswirkte, war eine Geldstrafe von 50 Euro für jede neue Burg, und ihre Anzahl wurde sofort reduziert.
| Italien BlogoItaliano Routen ››› |
Verwandte Artikel
- 5 interessantesten Ausflüge in Florenz
- Akademie-Galerie in Florenz: Mission Impossible
- Palazzo Pitti in Florenz: Vom Kaufmann zum König
- Palazzo Vecchio: Wo lebten die Oligarchen der Renaissance?
Fotos von: Sockmister, Giles Alexander, Nuno Cardoso, lifeglobe.net, Julian PIERRE.
